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Auf Bootsfahrt ins HEILIGE JAHR 2025

„Die Hoffnung darf niemals aufgegeben werden“, heißt es in der Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz zum Logo des Heiligen Jahres. Darauf sind vier stilisierte Personen auf See zu sehen. Sie halten sich aneinander fest und die Vorderste umarmt das Mast-Kreuz, dessen Fuß einen Anker zeigt.

„Die Hoffnung ist zuinnerst längst aufgegeben“, könnte der Titel dieses Freiluft-Kunstwerkes sein. Ich habe es auf einer Lichtung in Ostwestfalen entdeckt. Wanderer werden unvermittelt von einem Bootsgerippe mit Mast überrascht, das in einem alten gemauerten Feldstadel steckt. Kein Segel, keine Menschen, nicht einmal Tiere sind an dem grasgrünen Ort.

Hoffen ja oder nein?

Das „Hausboot“ der Kirche in Deutschland mutet zuweilen als ein seelenloses verfallendes Gerippe an. Um das zu ändern, bemühen wir uns eiligst, neue Strukturen einzuziehen und Menschen durch immer noch attraktivere Aktionen „herbeizuzwingen“. Dann lebt es wieder und fährt kraftvoll voran, so denken wir.

Was aber geschähe, wenn Sie und ich noch in diesem Jahr zu einer außerordentlichen Seefahrt aufbrächen? Was, wenn wir der Einladung des Heiligen Vaters folgten und die Pforte der Hoffnung an der Petersbasilika in Rom durchschritten? Oder was, wenn wir zu einer unserer Heilig-Jahr-Kirchen im Bistum Augsburg pilgerten und vertrauensvoll beteten:

„Gott Vater steuere mich, Jesus Christus navigiere mich, Heiliger Geist treibe mich an?“

Dass die Hoffnung nicht zugrunde gehen lässt (vgl. Röm 5,5), davon können wohldurchdachte Predigten und Kampagnen in Weltkirche und Bistum noch so wortreich sprechen. In uns hinein gelangt die heilige Hoffnung erst im je eigenen tastenden und stolpernden Zugehen auf Gott hin. – Und sie ist Geschenk. SEIN Geschenk, das er jetzt in 2025 an vielen geheiligten Orten für alle Menschen bereithält.

Erst wenn Sie und ich von der Fahrt wieder zurück sein werden, wird sich im Jahresrückblick 2025 zeigen, ob wir zu wahren Pilgern der Hoffnung im Haus-Boot unserer Kirche verwandelt wurden – oder eben nicht.

Fahren wir jetzt zusammen los und überlassen es IHM, was daraus werden kann!

Ihre Karin Alletsee
Referentin Diözesanrat