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Ins Grab Jesu legen

Jedes Jahr durchschreitet die Kirche vom Palmsonntag bis Ostern die letzte Woche im Leben Jesu neu. Ich persönlich liebe die Liturgie dieser Tage von der Palmprozession bis zum Emmaus-Evangelium am Ostermontag. Besonders dicht sind natürlich die drei heiligen Tage, die wie ein einziger Gottesdienst gefeiert werden: am Gründonnerstag mit dem Kreuzzeichen beginnend und erst nach der Osternacht mit dem Segen wieder endend. Immer wieder wird uns so in Erinnerung gerufen, dass Passion und Auferstehung zusammengehören und nur gemeinsam vollkommen sind.

Im Alltag erlebe ich im Kleinen manchmal etwas Ähnliches: In Situationen, in denen etwas in Frage gestellt wird und ich durch das Überwinden dieser Krise auf einmal merke: Es hat sich dadurch etwas weiterentwickelt, es konnte etwas Neues und Besseres entstehen.

In der Byzantinischen Liturgie gibt es eine eigene Grablegungsfeier am Samstagnachmittag. Dabei werden die Gläubigen eingeladen, symbolisch mit einer Blume, alles, was in ihrem Leben noch der Auferstehung bedarf, ins Grab Jesu zu legen mit der Bitte, dass er es dann in der Osternacht verwandelt. Vielleicht können wir uns dieses Jahr auch ganz bewusst in einer Gebetszeit diese Frage stellen, und alles Jesus mit in die Auferstehung geben, was noch der Erlösung bei uns bedarf.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Osterzeit!
Maria Dimpfl
(aus dem Newsletter 02/2024 der Abt. Evangelisierung, Bistum Augsburg)