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Rat bieten in schwierigen Zeiten: Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen

Die psychologischen Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen (EFL) in der Diözese haben ihren Tätigkeitsbericht für das Jahr 2022 vorgelegt. Mehr als 7.400 Personen erhielten im vergangenen Jahr in rund 28.400 Beratungsstunden Unterstützung bei personen- und partnerbezogene Problematiken. Dabei stieg der Anteil der Paarberatung leicht an.

Für die Leiterin des Bischöflichen Seelsorgeamts Angelika Maucher steht die große Bedeutung der EFL-Beratungsangebots außer Frage. „Sich unterbrechen lassen im eigenen Gedankenkarussell und heraustreten aus ähnlich ablaufenden Gesprächsmustern als Paar oder in der Familie kann heilsam sein. Es bringt Abstand zum Ort, an dem man feststeckt und kann neu zu sich selbst und zum Partner, zur Partnerin hinführen“, schreibt die Seelsorgeamtsleiterin in ihrem Vorwort zum Gesamttätigkeitsbericht 2022 der diözesanen Beratungsstellen. Das 64-seitige Heft liegt bereits digital vor und wird Anfang August in gedruckter Form ausgeliefert. Es umfasst neben einzelnen Berichten, Fallbeispielen, theoretischen Reflexionen und statistischen Daten auch den Blick auf die einzelnen Beratungsstellen.

Die Nachfrage an Beratung blieb auch 2022 auf dem konstant hohen Niveau der Vorjahre. 7.416 Personen (zum Vergleich: 2021 waren es 7.179 Personen) machten sich auf den Weg zu einer der 25 Beratungsstellen in der Diözese Augsburg. In 28.404 Beratungsstunden standen die Beraterinnen und Berater in Krisensituationen den Ratsuchenden zur Seite. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Paarberatung um mehr als drei Prozent gestiegen und der Anteil der Einzelberatung entsprechend geringer geworden. Damit näherte sich der Wert wieder der Verteilung an, wie sie vor der Pandemie war.

Seelsorgeamtsleiterin Maucher ist überzeugt: „Wenn die spirituelle Grundhaltung der Beraterinnen und Berater mit Gottvertrauen und Fachlichkeit zusammenwirken, kann Kirche hier einen guten Dienst leisten. Die Beiträge in diesem Jahresbericht machen dies anschaulich.“ Es sei ein Dienst am Nächsten, gemeinsam nach Wegen zu suchen, die helfen, mit Angst und Wut umzugehen, destruktive Verhaltensweisen abzubauen und Beziehungen zu stabilisieren oder zu klären.

Fachbereichsleiterin Maria Muther beschreibt im Bericht den Mehrwert einer EFL-Beratung. Viele Einzelne, Paare und Familien hätten aufgrund von gesellschaftlichen und persönlichen Belastungen die Orientierung verloren. Deshalb benötigten sie jemanden, „der aufmerksam zuhört, der hilft, die aktuellen Lebensthemen zu sortieren, die eigenen Stärken wahrzunehmen und so zunehmend wieder zu erspüren, wo die Winde des Lebens einen hintragen möchten. Manchmal reicht schon das. Ein anderes Mal ist vielleicht eine Kurskorrektur – natürlich immer im Rahmen des Möglichen – gewünscht und notwendig“, so Muther.

Menschen fänden bei der EFL geschulte Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen, die sie ein Stück auf ihrem Weg begleiten, so die Psychologin und Theologin, die sich ausdrücklich bei ihren Kolleginnen und Kollegen bedankt: „Allen, die zum Erhalt dieser wertvollen Arbeit beitragen, sage ich ein herzliches Vergelt‘s Gott: allen Beraterinnen und Beratern, Stellenleitungen und Verwaltungskräften, die vor Ort die Ratsuchenden kompetent begleiten.“

Die EFL als psychologischer Fachdienst der Seelsorge bietet Frauen und Männern eine niederschwellige Anlaufstelle für Lebens- und Beziehungsfragen. Die regionale Verteilung der 8 Haupt- und 17 Außenstellen mit 77 Beraterinnen und Beratern ermöglicht in der Diözese Augsburg flächendeckende Erreichbarkeit.

Weitere Infos unter https://ehe-familien-lebensfragen.de oder Tel. 0821 33 33 3